Am 18. Juli 2019 kam die Neuauflage von König der Löwen in die deutschen Kinos. Das Remake erzählt die Geschichte von Disneys Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1994 in einer Realfilm-Version. Ab dem 21. November 2019 gibt es den Film für das Heimkino auf Blu-Ray.
Wir haben die Blu-Ray gesichtet und sagen euch, ob sich der Kauf lohnt.
Story
Der König der Löwen, Mufasa, ist überglücklich, als die Löwin Sarabi einen Sohn zur Welt bringt: Simba. Seinem Onkel Scar ist der junge Thronfolger allerdings ein Dorn im Auge. Der kleine Löwe soll einst die Herrschaft über alle Tiere der Savanne innehaben und kann es, während er mit seiner Freundin Nala so einige Dummheiten anstellt, kaum erwarten, bis es so weit ist. Doch durch Scars Intrigen verstirbt Mufasa und der junge Simba gibt sich die Schuld am Tod seines Vaters. Er ergreift die Flucht und landet im Dschungel, wo er vom Erdmännchen Timon und vom Warzenschwein Pumba aufgenommen wird. Sorgenfrei reift Simba zum erwachsenen Löwen, der gar nicht daran denkt, nach Hause zurückzukehren. Doch das Schicksal hat andere Pläne.
Filmkritik
Wir haben dem Film bereits eine detaillierte Filmkritik gewidmet. Das Fazit ist trotz einiger Kritik versöhnlich:
Nimmt man den Film allein für sich stehend, erzählt er eine spannende Geschichte mit guten, bösen, spannenden und lustigen Figuren und Songs, die ins Ohr gehen. Ein perfekter Familienfilm, den man mehrfach sehen kann.
Doch am Ende profitiert die Realverfilmung unbestritten sowohl vom Drehbuch als auch von den Songs von der Zeichentrick-Vorlage.
Es fühlt sich eben nicht wie ein eigenes Werk an und wird zurecht für seine Optik gefeiert werden, jedoch nicht für seine Inhalte oder Emotionen.
Die gesamte Filmkritik könnt ihr auf der eigenen Filmseite zu König der Löwen nachlesen.
Die Blu-Ray
Ton: Englisch (DTS-HD MA 7.1), Deutsch, Italienisch (jeweils Dolby Digital Plus 7.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch
Bildseitenformat: 16:9 – 1.78:1
Das Menü ist leider etwas lieblos zusammengebaut: Es wird ein statisches Bild angezeigt und in einer Ecke laufen stumm ausgewählte Szenen aus dem Film. Die Musik wiederholt sich nach etwa 30 Sekunden.
Ich habe zum Vergleich noch einmal die König der Löwen-DVD von 2003 eingelegt: Der Titelscreen startet mit einem Flug Zazus durch das geweihte Land, Zazu begrüßt einen zum Menü, bei dem im Hintergrund Tiere in Herden vorbeiziehen. Klickt man keinen Menüpunkt an, meldet sich Zazu mit immer neuen Sprüchen, dass man sich bitte für einen Menüpunkt entscheiden solle.
Für ein solches Disney-Meisterwerk hätte ich mir 16 Jahre später für die Blu-Ray mindestens etwas Ähnliches gewünscht.
Abseits von dem Makel der Menüführung ist die Blu-Ray gewohnt auf einem technisch guten Stand.
Bonusmaterial
Gar nicht so groß gefeatured und auch nicht unter dem Menüpunkt “Extras” zu finden, kann man den Film mit einer kurzen Begrüßung von Regisseur Jon Favreau starten – er wird ein besonderes Easteregg offenbaren, das es auch ins Kino geschafft hat. Zusätzlich gibt es eine Version mit Audiokommentar, bei der Jon Favreau einige Einblicke in die Produktion gibt.
Abschließend kann man den Film in einer Version sehen, in der passend zu den Liedern die Texte eingeblendet werden, sodass man mitsingen kann.
Die Reise von Der König der Löwen
Ganze 53 Minuten geht dieses Feature – und es startet wie ein Statement mit einem Auftritt von Hans Zimmer, der sich dieses Mal erneut mitverantwortlich für den Soundtrack zeigte. Jeder Song wurde neu aufgenommen, aber es wurde versucht, seinen Charakter aus dem Original beizubehalten.
Auch lässt das Feature die Stars hinter den original Synchronstimmen zur Sprache kommen und natürlich die Crew, die sich darum kümmerte, dass der Film so wurde wie wir ihn nun sehen können.
Das Bonusmaterial wäre unvollständig, wenn es nicht einen großen Teil über die fotorealistische Animationstechnik gehen würde: Alles in dem Film stammt aus dem Computer (obwohl… vielleicht auch nicht ) und es ist eine große Leistung, was die Animationstechniker geschaffen haben. Welche Technik angewandt wurde und wie viel Aufwand hinein gesteckt wurde, ist Inhalt eines eigenen Kapitels.
Das letzte Kapitel dieses schon fast abendfüllenden Features beschäftigt sich mit der Magie der Geschichte an sich: Die afrikanische Steppe, die Tiere, aber insbesondere die Faszination am Film an sich. Selbst 25 Jahre nach dem Zeichentrick-Release ist Der König der Löwen immer noch bei vielen der Top-Film aus dem Haus Disney und belegt zum Zeitpunkt des Artikels Platz 34 der Top 250 Filme aller Zeiten in der IMDB. Was die Faszination ausmacht, das versucht dieses Kapitel zu ergründen.
Entstehung der unvergesslichen Musikszenen
in 10 Minuten gibt es einen Einblick, wie die Songs des Films entstanden sind. Dabei sieht man Storyboard-Zeichnungen, Pre-Renderings und auch das finale Ergebnis, teilweise nebeneinander angeordnet. Zusätzlich schaut man hinter die Kulissen von Orchester und Cast, die erst die Songs das Leben einhauchen. Gezeigt werden die Titel Circle of Life, Can’t wait to be king und Hakuna Matata.
Musikvideos
Neben den bekannten Titeln gibt es auch einige Titel, die für diesen Film eigens produziert wurden. Darunter fällt “Spirit” von Beyonce, das man hört, wenn der erwachsene Simba in das geheiligte Land zurückkehrt. Auch Elton John ist in dem Film zu hören: Er sang den Titel “Never too late“, den man im Abspann hören kann.
Zu beiden Titeln ist auf der Blu-Ray das entsprechende Musikvideo zu sehen.
Tierschutzkampagne “Protect The Pride”
Ein wichtiges Thema, das zwar als letztes Feature in der Navigation ist, aber es ist da: Das Feature stellt den Lion Recovery Fund vor, der es sich vorgenommen hat, die Löwenbevölkerung bis 2050 wieder zu verdoppeln. Denn die wilden Tiere werden aktuell immer weniger.
In 3 Minuten bekommt man einen schnellen Eindruck von der Arbeitsweise und den Zielen – und natürlich eine Adresse, wie man unterstützen kann.
Fazit
Eine rundum gut gelungene Blu-Ray. Technisch gibt es gerade aus dem Haus Disney kaum etwas zu meckern und das umfangreiche Bonusmaterial mit vielen Hintergrundeinblicken macht das etwas lieblose Menü wieder wett.
Und während ich die Zeilen schreibe, habe ich schon wieder Lust, den Film zu sehen – und das zeigt, dass auch das Remake einen Zauber mit sich bringt, dem man sich nur schwer entziehen kann